So ein Besuch im Zoo kann ja mal ganz nett sein. Auch wenn ich mich nicht wirklich viel mit Tieren beschäftige, hatte ich trotzdem in der letzten Zeit gefühlt einen ganzen Zoo im Kopf. Die folgende Beschreibung lässt dann auch deutlich werden, warum Du nicht wie üblich in den vergangenen Wochen von mir gehört hast. Was ich daraus mal wieder gelernt habe, werde ich demnächst genauer schreiben, aber jetzt gehen wir erst einmal gemeinsam in den Zoo … meinen Gedankenzoo.
Alles begann mit einer Kröte
Schon seit Beginn dieses Semesters hatte ich bei jeder neuen Lektüre das Gefühl vor einer riesigen Kröte zu sitzen. Sie schienen mir so mächtig und so unverdaulich, dass es ein tägliches Leiden war, mich daran zu setzen. Ich versuchte sie mir schön zu reden, indem ich mir vorstellte, es sei gar keine Kröte, sondern ein verzauberter Prinz, der geküsst werden wollte. Diese Wandlung war jedoch vergebens. Es blieb eine Kröte. Dann also beschloss ich, der Kröte in die Augen zu blicken, und recherchierte, wofür sie sinnbildlich steht. Am besten hat mir die Interpretation aus dem Feng Shui gefallen. Dort steht die Kröte – oder auch der Glücksfrosch – für Wohlstand. Kurzum, ich bestellte mir eine, und sie hütet jetzt meinen Schreibtisch.
Dann kam der Elefant dazu
Tatsächlich fiel mir die Arbeit mit den Texten immer leichter, was wohl daran lag, dass ich mir nur noch kürzere Textteile vornahm und mich damit nicht mehr dauernd in die gedankliche Überforderung katapultierte. Irgendwo habe ich mal gehört, dass man auch einen Elefanten nicht auf einmal, sondern Stück für Stück essen würde. Nun ja, einen Elefanten will ich gar nicht essen, aber „Stück für Stück“ war die Lektüre nun tatsächlich viel angenehmer. Die HPP-Reise rückte gedanklich in den Hintergrund und ich musste mir letztendlich zugestehen, sie erst nach der nächsten Klausurenperiode weiterzuführen.
Ein bunter Schmetterling von Blüte zu Blüte
Während ich mich meinen Texten und den Zusammenfassungen widmete, flatterte mein Geist wie ein Schmetterling von Thema zu Thema … kaum eins davon mit Bezug auf das eigentlich wirklich dringende, nämlich mit der Vorbereitung meiner eigenen Klausur voranzukommen. Stattdessen widmete ich mich lieber all den Fragen meiner lieben Teilnehmer*innen, setzte mich mit ihren Gedankengängen auseinander und überlegte mir neue Kursinhalte. Welche ein herrlicher Zustand …
Aus dem Schmetterling wurde ein Pferd
… , wenn da nicht irgendwo der Tag zuneige gegangen wäre und ich letztendlich eine Nachtschicht einlegen musste, um das Pensum dann doch noch zu schaffen. Jetzt kam mir der Ausdruck „arbeiten wie ein Pferd“ in den Sinn. Ja, das war es denn wohl, letztendlich ist so ein Schmetterlingsdasein ja ganz schön für eine Weile, aber das Wesentliche bekam ich erst nach meiner tierischen Metamorphose geschafft. Meine HPP Reise war aber immer noch im Ruhemodus.
Was hat die Kuh nun damit zu tun?
Zwischendurch hatte ich dann auch noch eine terminlich sehr dringende Aufgabe zu erledigen. Inzwischen wusste ich, dass ich gar nichts „normal-menschlich-Alltägliches“ mehr schaffe, sobald ich Bücher aufschlage. Also blieben sie zu. Zwar kostete mich die Terminsache einige Stunden mehr als erwartet, aber ich beendete sie und sie wurde richtig gut. Nun wollte natürlich auch noch das geplante Studienpensum geschafft werden, und auch das bekam ich mit etwas Extrazeit noch hin. Als ich dann so richtig zufrieden das Häkchen in meiner Liste setzte, kamen mir folgende Worte in den Sinn: „Und jetzt ist auch die Kuh vom Eis.“
Von der Kröte dann doch zum Frosch
Und dann kam die letzte Woche vor den Klausuren. Die Chancen standen hoch, dass ich mich noch weniger mit dem HPP Material auseinandersetzen würde. Aber das machte nichts, denn es war in dem Moment ganz klar zeitlich abzusehen und danach würde ich dann umso mehr Zeit und Raum haben, um im Rahmen meiner HPP Reise viele kleine Frösche zu küssen.
Was habe ich aus dieser Zeit gelernt?
Jetzt verstehe ich wieder mehr über mich und die meisten Menschen in meinem Umfeld, wenn es um den Umgang mit Stresszeiten geht und wie man wahnsinnig viele Erkenntnisse gewinnen kann, indem man sich selbst beobachtet. Heute war ich den ersten Tag wieder so richtig intensiv auf meiner HPP-Reise unterwegs. Anhand konkreter Fragen habe ich mir überlegt, wie man ein einfühlendes Anamnesegespräch führen kann und gleichzeitig möglichst viel Informationen erhält. Wie der Wechsel von Klausurenmodus auf HPP-Reise dann letztendlich doch so schnell ging, schreibe ich Dir beim nächsten Mal.
Bestimmt bin ich nicht allein mit meinem Gedankenzoo. Mit welchen Tieren vergleichst Du Dein Verhalten manchmal?